10.01.2014

Dezember: eine Zusammenfassung

„Ach so, du kommst gar nicht aus Deutschland?“
„Nee, ich bin Niederländerin.“
„Niederlande? Ich war schon mal in Amsterdam!“ Rauchergeste und ein Zwinkern. Ich seufze.


 „Hast du schon gesehen? Es kommt ein Sturm auf uns zu.“
„Ein Sturm? Mist, ich fahre doch am Freitag nach Hause…“
„Ach, keine Sorge, dein Zug fährt bestimmt, du musst doch nicht nach Schleswig-Holstein. Ich mache mir nur Sorgen, dass der Fernsehturm vielleicht umkippt. Wenn du mich heute Nacht schreien hörst, weißt du ja, was passiert ist.“
Komischerweise beruhigt mich das sofort. Mein Zug fährt tatsächlich und der Fernsehturm steht noch.


„Guten Morgen, willkommen in der ersten Klasse der deutschen Bahn. Kann ich Ihnen eine Tüte Gummibärchen anbieten?“
„Sehr gerne, danke.“ Das alte Ehepaar auf den Sitzplätzen vor mir nimmt die Tütchen lächelnd entgegen.

„Beispiele von intransitiven Verben, da gibt’s eine ganze Menge: Er sitzt, er wartet, er blinzelt, er trinkt… Okay, da wird’s komisch.“


„Sie sind Vegetarierin? Oh, wie schön!  Also – es tut mir leid, wenn ich Ihnen damit zu nahe trete, aber… Wenn Sie ja kein Fleisch essen, was essen Sie dann zu Weihnachten?“
„Äh… Gemüse halt.“
„Klar, natürlich. Aber… keinen Weihnachtsbraten?“

„Guck mal, was ich mir auf dem Weihnachtsmarkt gekauft habe!“ Meine Mitbewohnerin hält mir einen Becher aus Milchglas hin, den ein Schriftzug ziert: Hamburg, die schönste Stadt. „Ja, wir Hamburger sind ein wenig selbstverliebt!“


„Tut mir leid, das mit dem Spenden geht wohl nicht, ich hab kein deutsches Bankkonto.“
„Wie jetzt? Du bist nicht deutsch?“
„Nein, ich bin nur bis Ende Januar hier. Auslandsemester.“
„Das ist nicht dein Ernst! Wie kannst du Hamburg nur so schnell wieder verlassen?“


Das frage ich mich auch.
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