Ich muss in
diesem Semester an der Uni zwar nur ein Referat halten, aber leider nicht alleine,
sondern in einer Gruppe. Als uns das am ersten Tag des neuen Jahres (am ersten Tag!) mitgeteilt wurde, dachte
ich schon, „Oh Scheiße.“ Und meine Befürchtungen werden wahr, ich schwör’s.
Erstens: der Typ,
mit dem ich zusammenarbeiten muss, reagiert nicht auf meine E-Mails.
Zweitens: der
Typ, mit dem ich zusammenarbeiten muss, ist langsam. Das heißt, er schreibt
langsam, er denkt langsam, er antwortet langsam, er entscheidet sich langsam. Und
ich will ja nicht angeben, aber all diese Sachen … die gehen halt etwas
schneller bei mir.
Drittens: ER
REAGIERT NICHT.
Ja, ich rege mich
auf.
Wir müssen heute
etwas einreichen und ich habe ihm schon drei Mails geschickt (ja, okay,
vielleicht nerve ich ihn auch einfach nur und er hält deswegen die Klappe) aber
ich möchte ja auch nicht die ganze Arbeit alleine machen, wenn das eine
Gruppenarbeit sein sollte, und wenn er mir jetzt irgendwie mit blöden Ausreden kommt,
dann drehe ich ihm den Nacken um, echt. Ich hab auch ein Leben neben der Uni. Zwar
kein aufregendes, aber trotzdem eins.
Ich habe es
einfach satt, immer andere Schüler „mitzuschleppen“. Das sagt man ganz bestimmt
nicht so, aber ihr versteht wohl, was ich meine, oder? Ja, Achtung, Arroganz. Aber
es ist nun mal eine Tatsache, dass ich schon im Gymnasium quasi als
Enzyklopädie und Wörterbuch angesehen wurde, und dass immer alle gedacht haben:
„Ach die, die hört dem Lehrer schon zu, wenn wir Fragen haben, stellen wir die
einfach ihr!“
Und wisst ihr,
das nervt.
Ja, toll, dass
ihr euch daran erinnert, dass es mich auch gibt, wenn ihr die Antwort nicht wisst
oder vergessen habt, die Hausaufgaben zu notieren.
Und jetzt an der
Uni geht das nicht anders. Okay, es gibt schon mehr Leute, die richtig arbeiten
und den Dozenten zuhören und sich Mühe geben, das alleine zu schaffen, und
nicht andere für ihre Noten verantwortlich machen, aber es gibt immer noch diese,
die nach einer Weile verstehen, dass die sich bei mir die Antworten holen können
(weil ich ja soooo lieb bin!), auch wenn sie wirklich auch nicht immer richtig
sind – meine Antworten, meine ich – und, meine Güte, dieser Satz wird zu lange.
Ich bin halt
sauer.
Und ich gebe
nicht wirklich jedem, der danach fragt, die Antworten oder so, aber ich bin
einfach – ich hab’s einfach satt, dass die trotzdem immer wieder zu mir kommen,
versteht ihr?
Ja gut, ich war
in der Schule immer gut. Das muss noch nicht heißen, dass ihr das einfach
ausnutzen könnt. Verdammt nochmal. Und verdammt, wenn der Typ nicht reagiert,
dann schreibe ich das einfach dem Dozenten, dass der Typ nichts macht.
Nein, mache ich
nicht.
Weil ich ja soooo
lieb bin.
Und weil es ja
auch nicht ganz stimmt, denn er hat schon was gemacht, aber das hat er mir
natürlich erst mitgeteilt, als ich ihn schon zum vierten Mal danach gefragt
habe.
Aber verdammt.
HÖRT AUF DAMIT.
Ich bin kein
Wörterbuch.
Ich bin keine
Enzyklopädie.
Und wenn das so
weitergeht, ich schwör’s, dem nächsten, der versucht meine ach so große
Intelligenz auszunutzen, dem knalle ich eine.
Ich sagte ja,
Achtung, Arroganz.
Aber ehrlich.
Die können mich
mal.
__
Ich finde Gruppenarbeiten eigentlich ganz okay, aber meistens werden bei uns die Gruppen ausgelost und ich darf mich, genau wie du, mit Leuten herumschlagen, die sich nicht besonders Mühe geben, oder mich arbeiten lassen.
AntwortenLöschenUnd das mit den Mitschülern die dich als Enzyklopädie benutzen, das kenne ich von C. Bei ihr wird auch gerne mal alles abgeschrieben oder nach den Hausaufgaben gefragt. Ich denke ihr habt einfach das gewisse etwas ;P
Aber ich verstehe dich schon, wenn man das bei mir machen würde, würde ich mich voll ausgenutzt fühlen.
Aber weisst du was? Ich denke manchmal ist ein wenig Arroganz gar nicht schlimm.
xoxo<3