28.11.2011

Geschmackssache

Morgen muss ich meinen Mitstudenten ein Diskussionsthema präsentieren, worüber wir dann im Seminar eine halbe Stunde reden können. Ich glaube, ich hab das mal erwähnt, dass jede Woche zwei Studenten jeweils ein Thema vorbereiten müssen und dann reden wir im Seminar eine halbe Stunde über das eine und eine halbe Stunde über das andere. Diese Woche bin ich also dran und ich hab grade einen ganzen Text geschrieben, den ich morgen vorlesen kann, damit ich nicht anfange zu stottern. Ich hasse es, irgendwas zu präsentieren, egal ob vor der Klasse oder woanders. Brrr.

Also werde ich meine Zuhörer quälen, muahaha.

… nicht wirklich. Ich habe vor, zwei Songs zu… was sagt man da? Zeigen? Ist „hören lassen“ richtiges Deutsch? … na ja. Ihr versteht schon, was ich meine. :) Zwei Songs also, ein Toten-Hosen-Song und irgendein traditionelles Lied aus Griechenland, das ich bei YouTube gefunden habe. Kontrastwirkungs-Blabla. Und dann werde ich die Leute fragen, was die denn von der Musik halten, fanden die es schön oder nicht, und aus welchen Gründen, und letztendlich werden wir darüber diskutieren, was man zu „gutem“ oder „feinem“ Geschmack und was zu „schlechtem“ zählen kann, und wer darüber bestimmt und so.
Sehr toll.

Und weil mir jetzt der Arm wehtut, stelle ich nur noch die Songs rein, die ich morgen also meiner Klasse antun werde, und dann werde ich mir eine Tasse Tee kochen und schön schlafen gehen. Gute Nacht! 





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21.11.2011

Kurz, schnell und nebelig

Es tut mir leid, dass ich mich in der letzten Woche nicht gemeldet habe… Ich hatte einfach kaum Zeit zum Atmen, geschweige denn zum Bloggen. Und da ich in den letzten Tagen auch nichts anderes gemacht habe als Hausaufgaben, Hausaufgaben und… Hausaufgaben… weiß ich auch nicht so recht, was ich eigentlich schreiben könnte. Aber weil ich halt mal wieder etwas schreiben wollte, egal was, werde ich euch jetzt mal mit dem Wetter langweilen.

Der Nebel hängt in den Straßen. Sehr, sehr dichter Nebel. Schon seit Tagen, nur habe ich das heute erst richtig am eigenen Leib erfahren. Ich bin grad von der Bandprobe nach Hause gekommen und der Nebel war so dicht, dass ich keine drei Meter weit schauen konnte (stimmt der Satz überhaupt?). Ziemlich gruselig, als wäre ich in irgendeinem Horrorfilm gelandet. Ich machte mich schon auf Zombies gefasst.
Am frühen Abend, als ich von der Uni zum Bahnhof gefahren bin, war der Nebel eigentlich auch schon ziemlich dicht, aber da gab’s Straßenbeleuchtung. Und dann hatte ich eher das Gefühl, mich in… oder auf? … einer Ansichtskarte zu befinden. Vielleicht sogar im Urlaub, so kurz vor Weihnachten. Das sah wirklich schön aus, der dichte, weiße Nebel vermischt mit dem orangen Licht der Straßenbeleuchtung. Romantisch irgendwie. Ich hatte nur leider keine Zeit, ein Bild zu machen.

Im Zug erinnerte ich mich übrigens daran, dass das deutsche „Nebel“ auf Niederländisch „mist“ heißt, und das deutsche „Mist“ hat eine ganz andere Bedeutung, nicht wahr? Ich dachte daran, dass ich ohne darüber nachzudenken wahrscheinlich gesagt hätte, dass es „ganz schön mistig“ ist, aber das wäre auf Deutsch ja… komisch.

Okay, nach dem sehr kurzen Niederländisch-Unterricht verabschiede ich mich wieder, ich muss morgen wieder pünktlich um neun in der Vorlesung erscheinen. Also, gute Nacht! :D


(Oh – und danke für den Tipp, wegen den Liedern :) )
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14.11.2011

Ungeschickt und mulmig

Wir Menschen sind widersprüchliche Wesen. Ich, zumindest. Heute hab ich mich mal wieder fürchterlich über „die Anderen“ aufgeregt, über die Massen am Gleis, die überhaupt keine Rücksicht auf einander genommen haben. Ich wollte alleine sein, weg von all dem Gedränge, und hab mich im letzten Zugabteil in einer Ecke versteckt.
Und gleichzeitig – und da ist der innerliche Widerspruch – macht mich dieser Gedanke traurig, der mir sagt, dass ich keine richtige „beste Freundin“ oder eben keinen „besten Freund“ habe. Ich weiß eigentlich gar nicht, wen ich alle zu meinen Freunden zähle. Ich fürchte, das sind so an die Zwei, wenn ich großzügig bin. Und einer ist meine Katze.

Okay, vielleicht übertreibe ich jetzt, aber ich versichere euch, wirklich nur ein bisschen. Ob das daran liegt, dass ich ein zu romantisches Bild von Freundschaft habe, darüber könnte man diskutieren. Romantisch wie romantisiert, nicht wie mit Rosenblättern und Mondschein und Kerzenlicht. Ich meine, mein zu romantisches Bild könnte dazu führen, dass ich Leute nicht so schnell als meine Freunde betrachte, wobei andere, die vielleicht kein so romantisches Bild haben, einfach alle, die sie kennenlernen, als Freunde einstufen. Könnte sein.
Vielleicht bin ich eben auch nur sozial ungeschickt. Würde mich auch nicht wundern.


Kennt ihr diese Tage, an denen nichts wirklich schiefgeht, aber wo man trotzdem den ganzen Tag so ein bisschen das Gefühl hat, das alles scheiße ist? Keine Katastrophen, aber schon so ein mulmiges Gefühl im Magen. Und am Ende des Tages würde man am Liebsten einfach losweinen, obwohl es dafür eigentlich gar keinen direkten Grund gibt.
Genau. So einen Tag habe ich jetzt hinter mir und ich fürchte, er ist noch nicht ganz zu Ende, denn ich habe gleich noch Bandprobe und dann muss ich wieder den ganzen Abend einen auf gute Laune machen. Dabei würde ich mich lieber an meine Mama kuscheln und einen tollen Film schauen (einen nicht allzu traurigen). Geht leider nicht.

Und jetzt gibt’s Abendbrot, also werde ich mich mal ins Wohnzimmer begeben.
Schöne Träume :) 
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10.11.2011

Hm.

Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.

So Mark Twain, der eigentlich Samuel Langhorne Clemens hieß (so Wikipedia). Als ich das gelesen habe, war mein erster Gedanke: „Jaaa, für mich auch!“, und der zweite: „Nee, warte. Eigentlich weiß ich das nicht so genau.“

Das Problem ist, dass ich im Moment wirklich nichts anders mache, als Hausaufgaben für die Uni. Aufsatz über dies und das, kurzen Text zu Thema XY schreiben, Kapitel so und so durchlesen, Versau-dir-den-freien-Tag-Statistik… Zum Schreiben oder gar Bassspielen bleibt mir kaum noch Zeit. Sonst würde ich auch öfter bloggen.

Frage: heißt das, dass es für mich nichts wichtigeres gibt als die Schule (bzw. die Uni)?

Ich hoffe nicht. Ich will auch nicht, dass ich mich total auf die Uni stürze und den Rest der Welt vergesse. Es ist mir schon wichtig, die Aufgaben und Klausuren gut zu machen, gute Noten zu haben, alles zu verstehen, was die versuchen mir beizubringen. Aber gleichzeitig will ich mich auch noch entspannen können, damit ich vor Anstrengung nicht verrückt werde. Ich möchte noch schreiben und Musik machen und mit meinem Papa in den Zoo gehen können, ohne ständig daran denken zu müssen, dass zu Hause noch fünfzig Hausaufgaben auf mich warten.

Es ist eine Phase, da muss ich einfach durch. Im Moment schlafe ich ziemlich schlecht und das macht es schwierig, mich auf die Aufgaben zu konzentrieren; meine Gedanken schweifen ab und ich träume von meinem Bett, meinen Hauptfiguren in der einen Geschichte, die ich mal weiterschreiben sollte, und schon habe ich keine Ahnung mehr, worüber der Dozent eigentlich redet.

Trotzdem habe ich zwei der drei Fächer aus dem ersten Teil des Semesters bestanden, habe ich das schon erwähnt? :) Ich habe das eine Fach mit einer 9 und das zweite mit einer 8.5 abgeschlossen – beide irgendwo zwischen einer 1 und einer 2 im deutschen Schulsystem. Bei uns gibt’s Noten zwischen 0 und 10, 10 ist die höchste und ab 5.5 sind sie befriedigend. Ich bin nur noch gespannt auf die Note vom dritten Fach, das war nämlich Statistik und… Statistik finde ich nun mal schwierig.

Deswegen werde ich mich jetzt auch mal wieder meinen Hausaufgaben widmen, damit ich morgen im Seminar zumindest in großen Zügen weiß, was der Dozent da erklärt.

Schöne Träume!
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07.11.2011

Fan fürs Leben

Heute ist mein Vater wieder nach Hause gekommen, nachdem er eine ganze Woche bei irgendeiner Konferenz in Amerika war. Und jedes Mal, wenn er wieder ins Ausland geht, bringt er uns jeweils ein Geschenk mit. Manchmal Bücher und CDs, manchmal auch ganz andere Sachen. Mein Bruder bekommt meistens ein T-Shirt mit irgendeinem lustigen Aufdruck drauf, meine Mama einen schönen Schal oder Schmuck.

Mir schenkt mein Papa ebenfalls Schmuck, aber meistens auch nicht. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich eine bestimmte Art von Stofftieren sammle? Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie die Figur auf Deutsch heißt, aber auf Niederländisch ist sein Name „Iejoor“ und auf Englisch heißt er Eeyore: der Esel aus „Puh der Bär“.
Ich finde Esel im Allgemeinen schon fantastisch – genau wie Waschbären und Schweinchen – aber Eeyore, der haut mich echt um. :D Und ich habe inzwischen einundzwanzig Eeyore-Stofftiere, zwei kleine Eeyore-Statuen, ein Eeyore-Handtuch, drei Eeyore-Kaffeetassen, zwei Eeyore-Gläser und einen Haufen random Kram mit seinem Bildnis drauf.

Besessen? Ich doch nicht.

Heute habe ich zwei neue Eeyores bekommen, beide aus San Francisco, und beide so richtig weihnachtlich. Der eine hat nämlich Schlittschuhe an, der andere trägt ein Rentierkostüm. Mit so einem roten Geweih. Voll süß.

Jetzt müssen aber Bilder sein, sonst kann man sich ja nicht richtig mitfreuen, was? ;) 

Die ganze Sammlung! In einem etwas zu kleinen Regal...

Man sieht's nicht so gut, aber der große trägt Schlittschuhe. :)

Guten Appetit! (Weil es jetzt Abendbrot gibt...)
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04.11.2011

Die Zukunft des gekochten Eis

Ich möchte kochen lernen. Ich will wissen, wie eine Waschmaschine funktioniert. Ich hätte gerne meinen Führerschein. Ich hätte sogar gerne einen Job. Ich möchte meine eigene Wohnung.

Ein Teil von mir wäre gerne schon erwachsen. Das ist mein Problem, glaube ich, wenn man es wirklich als Problem bezeichnen darf. Irgendwie stecke ich mit meinem Kopf schon teilweise in der Zukunft, zumindest scheint es mir manchmal so zu sein. Ich träume auf jeden Fall ständig von der Zukunft. Als ich noch in die Schule ging, habe ich von der Uni geträumt. Jetzt gehe ich an die Uni und ich träume von einem Job und meiner eigenen Wohnung.
Das alles nicht mal, weil mein Leben mir im Moment nicht gefällt oder so. Ganz im Gegenteil, ich bin sogar richtig zufrieden. Die Uni ist tausendmal besser als die Schule, endlich mal richtige Herausforderung. Zu Hause – na ja. Im Moment haben wir ein kleines Familiendrama am Laufen, aber eigentlich ist zwischen meinen Eltern und mir alles bestens. (Obwohl mein Papa mal wieder im Ausland ist… Der hat ständig irgendwelche Kongresse.)

Ich weiß eigentlich nicht, wieso ich von der Zukunft träume. Früher habe ich immer von den Sachen geträumt, über die ich gelesen habe. Damals waren es noch hauptsächlich Fantasy-Bücher, also träumte ich von Hogwarts und Elfen und Magie im Allgemeinen. Bis zu meinem elften Geburtstag habe ich auf den Brief gehofft, den eine Eule mir bringen würde. Inzwischen habe ich die Hoffnung aufgegeben und die Fantasy-Bücher bleiben meistens auch im Regal stehen. (Trotzdem werde ich „Herr der Ringe“ wahrscheinlich für den Rest meines Lebens auswendig kennen – die erste Liebe vergisst man nie.)

Leider habe ich heute entdeckt, dass ich keine Eier kochen kann. Nach drei Versuchen habe ich es aufgegeben: die ersten zwei Eier waren zu weich, die waren noch fast flüssig, und das dritte Ei ist explodiert. Im Ernst! Nicht mit einem lauten Knall oder so, aber da war ein Bruch in der Eierschale und da ist dann Eiweiß rausgetropft. Ich schäme mich halbtot. Eier kochen sollte doch total leicht sein… Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass zumindest das Rührei und die Spiegeleier noch nie explodiert sind.
Wenn ich das so sehe, ist es schon gut, dass ich wahrscheinlich noch weitere drei Jahre bei meinen Eltern leben werde. Wer weiß, was sonst noch explodieren könnte… ;)

Schöne Träume!

(Oh, noch zwei Bilder: ich finde den Kontrast echt krass. Diesen Baum sehe ich immer, wenn ich aus meinem Fenster gucke...)


Vor einer Woche...












... und jetzt ist er weg.
















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01.11.2011

Hallo? Also bitte!

Letzte Woche habe  ich drei Klausuren geschrieben, alle in Psychologie. Gestern hat also der zweite Teil des Semesters angefangen und ich habe also auch zwei neue Fächer. Das erste ist Statistik, damit werde ich euch nicht langweilen… Ich mag Statistik nicht besonders und ich freue mich schon auf den vierten Teil des Studienjahres, da hab ich nämlich keine Statistikfächer, soweit ich weiß.

Das zweite Fach heißt auf Niederländisch „PKG“ und lässt sich als „Persönlichkeits-, klinische und Gesundheitspsychologie“ übersetzen – also auch PKG. ;) An sich scheint’s mir schon ein interessantes Fach zu sein, obwohl ich Sozialpsychologie wahrscheinlich noch interessanter finde. Ich hab nur grade die PKG-Arbeitsblätter und solches im Internet gefunden, und es geht hier vor allem um die Seminare.
Da steht nämlich, dass wir uns in den Seminaren mit dem Verhalten von Menschen beschäftigen werden (ich weiß ehrlich gesagt nicht genau wie man das auf Deutsch so beschreiben könnte, das Wort „Verhalten“ hört sich für mich total komisch an – aber na ja. Behaviour, auf Englisch, nicht?)

Wie auch immer. Der Punkt ist, die Dozenten möchten, dass wir uns mit unserem eigenen Verhalten beschäftigen, und zwar, wir sollten ein paar Sachen auflisten, die uns an uns selbst nicht gefallen, die wir also ändern möchten. Und dann sollen wir anscheinend Tagebuch führen und da eintragen, wie oft wir das und das machen, und wann, und wo… Und die wollen dann, dass wir in den Seminaren versuchen, das Verhalten zu ändern.

Maybe it’s just me... Aber ist das nicht unglaublich persönlich? Also ich fühle mich total unwohl dabei, dass ich übernächsten Freitag (da fangen die Seminare erst an) einem wildfremden Dozenten erzählen muss, was für komische Sachen ich manchmal mache. Und dann werde ich quasi dazu gezwungen, mich selbst zu ändern. Hallo? Ich mag mich so wie ich jetzt bin! (Okay, auch nicht immer; aber im Großen und Ganzen schon, und wenn ich mich ändern wollen würde, dann entscheide ich mich schön selber.)
Und dass ich in den fünf Wochen nach dem ersten Seminar die ganze Zeit Tagebuch führen muss, gefällt mir auch nicht sonderlich. Ich stelle es mir schon vor, mitten im Gespräch so: „Moment bitte, ich muss mal kurz notieren, dass ich mich wieder wie ein Vollidiot benehme.“ – „Ach so… Äh, warum denn?“ – „Ja, ich studiere Psychologie, weißt du…“

Alles klar.

Ich musste einfach mal kurz rummeckern, es tut mir Leid. Heute hab ich eindeutig einen schlechten Tag; das einzige gute ist, dass mein neuer CD-Player endlich geliefert wurde. Yay. :)

Schöne Träume und liebe Grüße!
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