Vielleicht sollte
ich mit einem etwas kürzeren Satz anfangen, sonst schleichen sich zu viele
Fehler ein.
In meinem Kopf
leben die verschiedensten Figuren. Manche habe ich schon mal in einer
Geschichte benutzt, manche bekommen vielleicht nie eine eigene Geschichte,
manche gefallen mir so gut, dass ich Angst habe, über sie zu schreiben – weil ich
sie wahrscheinlich mit meiner Ungeschicktheit zerstöre. Die meisten sehen sich
vom Aussehen her ziemlich ähnlich: dunkle Haare, dunkle Augen. Ich liebe
mysteriöse Figuren.
Mit manchen
Figuren experimentiere ich: wie beschreibe ich sie am besten, was würden die in
einer Situation wie dieser wahrscheinlich machen, welcher Schreibstil passt am
besten zu ihnen? Manche sind schon etwas älter, leben schon etwas länger in
meinem Kopf, mit denen kenne ich mich inzwischen aus. Manche sind rebellisch
und laut, manche sind süß und lebensfroh, manche sind rebellisch und
lebensfroh, manche sind depressiv und kuschelbedürftig, manche … Ich könnte
ewig so weitermachen. Immer dieselbe Figur vom Aussehen her, immer eine andere
von der Persönlichkeit her.
Seit einigen
Tagen beschäftige ich mich mit einer meiner rebellischen Figuren. Eine männliche
– sie sind immer männlich. Komischerweise fällt es mir leichter, über Männer zu
schreiben. (Ob sie auch realistischer sind als die Frauen, weiß ich eigentlich
nicht. Aber mir fällt es leichter.)
Dieser Rebell hat
in seiner Vergangenheit ziemlich viel Mist gebaut, Sachen zerstört, ist von der
Schule geflogen, und so weiter. Sex, drugs and rock ’n roll. Inzwischen hat er
sein Leben wieder auf die Reihe bekommen, aber es steckt immer noch viel Frust
und Wut in ihm. Und weil ich mich in den letzten Tagen so intensiv mit ihm
auseinandergesetzt habe, habe ich jetzt das Gefühl, rumschreien und etwas
zerstören zu wollen. Weil mein Rebell grade seinen Job verloren hat und
ebenfalls rumschreien und jemandem eine reinhauen will.
Eine andere
Variante ist momentan verwirrt, fängt an, sich zu verlieben – hat sich noch nie
verliebt – und weiß nicht, wohin mit sich. Und jetzt fange ich an, nicht nur
mich selbst mit meinen Figuren zu vermischen, sondern dazu auch noch die
verschiedenen Varianten. Wenn ich nicht aufpasse, schlägt gleich die verwirrte
Variante einem den Schädel ein und verliebt sich der Rebell in seinen besten
Freund. Das hätte ich bei Mister Verwirrt vielleicht erwähnen müssen: der ist
schwul. Und ich hatte eigentlich nicht geplant, dass der Rebell das auch ist,
aber inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher.
Passiert das euch
auch manchmal? Ich weiß nicht, ob ihr alle auch Geschichten schreibt, aber es
würde mich trotzdem interessieren.
Schöne Träume!
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ich schreib mit meiner Freundin eine Geschichte, aber nein das ist mir noch nie passiert. Danke, das feut mich wenn dir der Post trotzdem gefällt.
AntwortenLöschenDu hast mich mal gefragt, ob ich glaube, dass bei dieser Sache mit dem Glück wirklich alle Leute mitmachen würden. Nein, das glaube ich nicht. Man wird niemals alle Menschen dazu bringen können, etwas zu tun. Aber ich finde den Gedanken trotzdem schön.
AntwortenLöschenUnd zu deinem Eintrag:
Das ist mir tatsächlich auch noch nie passiert. Wenn ich allerdings zu viel Serien schaue, fange ich oft an, mich mit einer dieser Personen zu identifizieren. Ich bewege mich wie sie und erwische mich dabei, wie ich ihre Gesichtszüge imitiere..
xoxo<3