16.01.2012

Darf ich vorstellen… die Schule?

Weil ich sonst nichts zu schreiben habe und ich mir vorgenommen hatte, zumindest jede Woche mal zu bloggen… Ein Eintrag über das niederländische Schulsystem, nach dem Vorbild von diesem Post hier. ;)

Ich glaube, es ist in der Welt ziemlich einzigartig, die Kinder schon mit vier oder fünf in die Schule zu schicken. In den meisten Ländern heißt das einfach noch „Kindergarten“ oder ähnliches. Bei uns heißt das schon Grundschule, ist allerdings genau dasselbe wie Kindergarten, wo die Kinder den ganzen Tag spielen und noch nicht schreiben oder lesen lernen.
Mit sechs oder sieben kommt man dann in die dritte Klasse, da fängt die eigentliche Schulausbildung an, mit Lesen und Schreiben und dem ganzen Kram. Inklusive Kindergartenjahre dauert die Grundschule acht Jahre: mit zwölf oder dreizehn geht man dann in die Oberstufe. Die hat bei uns einen eigenen Namen, der sich nicht wortwörtlich übersetzen lässt… „Weiterführende Schule“, sagt Wikipedia. Na gut.
Genau wie in der Schweiz wird nach der Grundschule anhand der Noten entschieden, wo man genau hinkommt. Wir haben auch sowas wie Hauptschule, Realschule, Gymnasium. Nur heißen die bei uns eben anders. Hauptschule ist „VMBO“, das steht für „Voorbereidend Middelbaar Beroepsonderwijs“. Ist klar, oder? Die ersten zwei Wörter bedeuten eigentlich nichts, nur Sekundarunterricht, und das dritte bedeutet „Berufsbildung“. Das ist also irgendwie Vorbereitung auf eine richtige Berufsausbildung. VMBO dauert vier Jahre, da macht man mit sechzehn den Abschluss.
Die Realschule heißt „HAVO“: „Hoger Algemeen Voortgezet Onderwijs“. Bedeutet eigentlich auch nichts, nur, dass HAVO eine Stufe höher ist als VMBO. HAVO dauert fünf Jahre, also hat man mit siebzehn den Abschluss in der Tasche.
Und das Gymnasium ist ein bisschen komplizierter. Das Wort „Gymnasium“ gibt es bei uns auch, nur bedeutet es etwas anderes als in Deutschland. Was man im deutschen Schulsystem (soweit ich weiß) „Gymnasium“ nennt, heißt bei uns „VWO“, „Voorbereidend Wetenschappelijk Onderwijs“. Das Wort mit W bedeutet „wissenschaftlich“, VWO bereitet die Schüler auf eine Universitätsausbildung vor. Im VWO gibt’s dann noch zwei Varianten: Athenäum (das schreiben wir übrigens wie „atheneum“, das Ä haben wir gar nicht) wo man kein Griechisch und/oder Lateinisch lernt, und Gymnasium, wo man dann eben entweder Griechisch oder Lateinisch oder beide lernt. VWO dauert immer sechs Jahre, die meisten sind dann nach dem Abschluss achtzehn Jahre alt.
Nur mit einem VWO-Abschluss kann man an die Uni. Wenn man jedoch einen HAVO-Abschluss hat, kann man zum VWO, da noch zwei Jahre die Schulbank drücken, und dann an die Uni. Und mit einem VMBO-Abschluss geht’s zum HAVO, dann noch zum VWO und dann an die Uni. Oder einfach auf eine Berufsschule. Nach dem HAVO geht man meistens auf eine Hochschule bzw. Fachhochschule. (Ich weiß nicht genau, was da der Unterschied ist. Im deutschen System. Hehe.)


Ich bin eigentlich so ziemlich durch die Schule gerast… Wenn man das so sagen kann. In der Grundschule habe ich eine Klasse übersprungen, bin dann mit elf aufs Gymnasium (Deutsch sowie Niederländisch; ich habe Griechisch und Lateinisch gemacht) gekommen und habe dort nochmal eine Klasse übersprungen. Jetzt bin ich sechzehn und studiere an der Uni, habe diesen Herbst dort angefangen.

So. Wenn irgendwas noch nicht ganz klar ist, dann fragt einfach. :)
Schöne Träume!
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2 Kommentare:

  1. Kennst du dieses Kinderbuch von dem jungen der sein Lachen verkaufte? Ich lieb das :)
    Ich frag mich eher wär sein lächeln verkaufen würde... =)


    Der Post war im übrigen total interessant.

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  2. Also euer Schulsystem ist irgendwie auch kompliziert ;P
    Aber cool, dass du es erklärt hast :)

    xoxo<3

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