18.03.2012

„Der Freund“

Heute waren wir zum ersten Mal seit einigen Monaten wieder bei meiner Oma, der Mutter meines Vaters, zu Besuch. Sie lebt seit fast drei Jahren mit ihrem neuen Freund zusammen, mein Opa ist vor sechs oder sieben Jahren gestorben. Oder acht. Ich weiß es nicht genau, ich kann mir solche Zahlen nie merken.

Es war schön, meine Oma wiederzusehen. Früher, als mein Opa noch lebte, sind wir ganz oft in den Ferien zu ihnen gefahren und dann für eine Woche oder zwei Wochen geblieben. Sie lebten in einem alten Bauernhof mit einem richtig großen Garten, mit Obstbäumen und Hühnern und einem Weidebaum, dessen Zweige bis auf den Boden reichten, sodass es darunter richtig schön picknicken war.
Aber mein Bruder und ich sind jetzt älter und seitdem sie diesen neuen Freund hat, sehen wir unsere Oma nur noch ein oder zweimal pro Jahr. Sie ist meistens mit dem Freund irgendwo im Urlaub, und dann nicht bloß zwei oder drei Wochen, sondern eher zwei oder drei Monate lang. Und wenn sie da ist, bereitet sie sich wieder auf den nächsten Urlaub vor.

Das Problem ist auch, dass mein Vater den Freund nicht leiden kann. Das heißt, der Freund ist irgendwie der komplette Gegensatz zu meinem Opa und er geht meinem Vater schrecklich auf die Nerven. Meine Tante, also die Schwester meines Vaters, und ihr Ehemann kommen auch nicht so gut mit ihm zurecht. Aber meine Oma muss ihn wirklich liebhaben, sonst wäre sie ja nicht mit ihm zusammengezogen.
Auf jeden Fall hat mein Vater immer mit den sarkastischen Sprüchen zu kämpfen, wenn der Freund mitkommt oder wenn wir bei ihnen zu Besuch sind. Ich glaube, meine Oma weiß das genau. Und sie versteht es auch, sie sieht auch, wieso der Freund nervt. Er macht das übrigens nicht absichtlich, er meint es wirklich nett, aber er ist halt so ein bisschen spießig und mein Vater kann sowas absolut nicht ab.

Ich hatte Angst, dass meine Oma sich wegen dem neuen Freund verändern würde, dass sie dann genauso spießig sein würde. Mein Opa war verrückt (in a good way) und jetzt dieser Typ… Aber sie hat sich gar nicht verändert. Sie ist schon ein bisschen älter geworden, aber das wäre sie ja auch, wenn mein Opa noch gelebt hätte.
Ich hatte auch Angst, dass wir sie nur noch einmal im Jahr, nämlich an Sinterklaas, sehen würden, und dass es dann total peinlich und awkward sein würde. Auch das stellte sich als unnötig heraus – es war nicht peinlich, es war einfach schön, sie nach der ganzen Zeit wiederzusehen und mit ihr reden zu können. :)

Und jetzt, weil es schon nach Mitternacht ist und ich eigentlich am 17. posten wollte (gescheitert…), gute Nacht und schöne Träume!
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2 Kommentare:

  1. Naja, also man kann schon sagen "Die Geschichte ist ewig genial" also ich benutz das Wort ewig auch manchmal um eine Steigerung auszudrücken, aber normalerweise sagt man eher sowas wie sehr genial oder total genial. Jaja, Peter Pan ist echt sehr genial! :)

    Ich glaub ich fänd das auch komisch wenn meine Oma einen neuen Freund hätte. Ich liebe meinen Opa, der ist so cool!

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  2. Ich kann mir solche Zahlen auch nie merken. ich hab zum Beispiel keine Ahnung, wann mein Opa gestorben ist. Vielleicht vor fünf, vielleicht aber auch vor zwei Jahren.
    Ich würde das total seltsam finden, wenn meine Oma einen neuen Freund hätte...Ich kann mir das gar nicht erst vorstellen.

    xoxo<3

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