06.04.2012

This is the end, my beautiful friend

Erinnert ihr euch noch an meine Wandlandkarten und die Stecknadeln? Jetzt habe ich eine rote durch eine grüne ersetzen können. Ich bin wieder zu Hause. In den kalten, kahlen Niederlanden. Kahl, weil hier die Bäume noch nicht blühen. Aber ich denke, es fühlt sich noch kälter und kahler an, weil New York einfach der Wahnsinn war, und jetzt kommt mir meine Heimat langweilig vor.

Die letzten Stunden in New York haben wir im Museum verbracht, um genau zu sein im Metropolitan Museum of Art, dem größten Kunstmuseum der Vereinigten Staaten. Es hat drei Stockwerke und wir haben gute zwei Stunden dort verbracht, aber nur die Ausstellungen im Erdgeschoss  richtig sehen können. Das sagt schon etwas über die Größe aus, nicht wahr?
Auf jeden Fall ist es nicht nur ein großes Museum, sondern auch ein schönes. Ich bin mit meinem Papa durchs Museum gegangen und da er sehr an Archäologie und solche Sachen interessiert ist, haben wir uns hauptsächlich die ganzen alten Kunstwerke angeschaut, aus Persien und Asien und Afrika. Wenn wir irgendwo im Urlaub sind, gehen wir oft ins Museum, aber es gefällt mir nicht immer so gut, muss ich sagen – Gemälden zum Beispiel interessieren mich oft nicht so richtig. Ich finde viele Gemälden schön, aber ich kann einfach nicht länger als ein paar Augenblicke vor einem Gemälde stehen und es mir anschauen.
Bei solchen Sachen wie Statuen oder Schmuck aus „alten Zeiten“, sage ich mal, da könnte ich ewig stehenbleiben. Die sind irgendwie greifbarer, wenn ihr versteht, was ich meine. Und es macht mich ganz einfach glücklich zu sehen, wie viel Schönes Menschen eigentlich schaffen können, wenn sie nur wollen.





Nach dem Museum ging’s zum Flughafen, leider. Der Flug war richtig langweilig und das war auch gut so, das heißt nämlich, dass nichts Schlimmes passiert ist. ;) Der Verkehr in New York ist eigentlich gefährlicher. Man muss entweder verrückt oder lebensmüde sein, um dort Rad zu fahren oder sich überhaupt in einem Auto auf die Straße zu wagen. Jeder fährt, wo er nur fahren kann, und hupt, wenn ein anderer dort fährt, wo er fahren will. (Und das, obwohl Hupen eigentlich nicht erlaubt ist und es eine Geldstrafe von 350 Dollar gibt.) Ich saß auf dem Weg zum Flughafen hinten im Taxi und kniff manchmal die Augen zu, damit ich nicht sehen musste, wie der Taxifahrer uns ganz nah an einen Unfall brachte. Aber wir haben es geschafft.

Und jetzt liege ich wieder auf meinem Bett in meinem eigenen Schlafzimmer mit den orangefarbigen Wänden und müsste mich eigentlich wieder auf die Uni konzentrieren. Klappt aber nicht. Es gibt noch so viel zu sagen und zu zeigen und zu überdenken. Ich wollte noch schreiben, dass die Architektur in New York total interessant ist; alle verschiedenen Baustile, die wir in Europa auch haben, Barock und Art Deco und Klassizismus und weiß ich welche noch, die gibt’s dort auch, einfach nebeneinander. Wie zusammengewürfelt. Da steht ein Haus im Stil des Klassizismus, daneben ein Wolkenkratzer aus Glas und Stahl, dann ein Gebäude im Stil der Gotik, dann der Stil, dann ein anderer… Sieht manchmal ganz schön lustig aus.

Typische Straße. Ich glaube, 5th Avenue.
Blick über Manhattan, vom Fluss gesehen.














Schließlich noch etwas, das mir an den New Yorkern gefällt: die Spontaneität. Einerseits sind sie komplett auf Effizienz und Geschwindigkeit eingerichtet, wie in den Diners und Restaurants, und dann kommt es einem vielleicht ein bisschen unpersönlich vor, aber andererseits sind sie auch total offen und freundlich und fangen einfach ganz spontan ein Gespräch mit einem kompletten Unbekannten an. Im Metropolitan zum Beispiel hat mir eine Frau total aus dem Nichts ein Kompliment für meine Ohrringe gemacht.

Und dann war die Zeit in New York wirklich vorbei, der Alltag steht wieder vor der Tür. Nächste Woche zwei Referate. Yay…
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