Wir haben jetzt
zwanzig Grad. Zwanzig. In Nordengland!
Der Wahnsinn. Jetzt bin ich froh, dass wir letzten Samstag den Ausflug gemacht
haben, denn da hatten wir Sonnenschein und der Himmel war blau, aber es war
trotzdem kühl, und heute ist es schwül. (Aha! Reim!) Am Samstag war das Wetter
also viel besser geeignet für einen Spaziergang in einem großen Garten, der zu
einem Schloss-Teehaus gehörte. Obwohl Pflanzen mich normalerweise nicht
wirklich interessieren und Bäume schon gar nicht (da ich den ersten nicht von
dem nächsten unterscheiden kann) war es trotzdem schön, vor allem weil alles
einfach heller und fröhlicher aussieht, wenn die Sonne scheint.
Gut, Bilder!
Das Schloss-Teehaus-Ding. |
Überblick über den Garten. |
Ein richtig cooler Baum. (Horrorfilm, anyone?) |
Dieses Foto sieht irgendwie nach Photoshop aus, ist aber nicht so! |
Wie süß ich doch bin… Sarkasmus. |
Eins meiner Lieblingsbilder – so schön! |
Das einzige blöde
am Garten war, dass ich jetzt mit Mückenstichen übersät bin, die jucken wie
verrückt. Ich bin immer das Opfer, wenn es irgendwo Mücken gibt…
Heute war ich
wieder im Archiv mit meinem Papa und ich lese inzwischen die Tagebücher einer
anderen Frau, und ich komme mir ab und zu ein bisschen böööse vor, weil ich
ihre ganz privaten Tagebücher lese. Nicht, dass sie irgendwelche interessanten
persönlichen Sachen schreibt. Sie lästert eigentlich bloß über die Kollegen ihres
Mannes. Aber trotzdem! Ich würde es auch nicht besonders toll finden, wenn ein
Unbekannter meine Tagebücher lesen würde, auch wenn ich diesen Unbekannten
natürlich nie kennenlernen würde.
Aber gut. Schließlich
hab ich heute noch etwas sehr wichtiges über meine Mama herausgefunden; als wir
nach der „Arbeit“ nach Hause gelaufen sind, stand irgendwo auf der Straße eine
ältere Dame, die kurz davor war, in Ohnmacht zu fallen. Und Mama blieb stehen,
fragte: „Was ist los?“, und erklärte sich sofort dazu bereit, dieser komplett
unbekannten Frau zu helfen. Es stellte sich heraus, dass die Dame Diabetikerin
war und Zucker brauchte. Also bat meine Mutter die Leute in dem nächstbesten
Laden um Hilfe, lief los und kam mit einer Handvoll Schokolade zurück. Einfach so.
Die meisten Leute
wären einfach weitergelaufen. Die meisten hätten die Frau bestimmt nicht mal
gesehen. (Ich war auch so in meiner Welt vertieft, dass ich es erst bemerkte,
als Mama nicht mehr neben mir lief.)
Dieses Phänomen
haben wir in Psychologie schon in der dritten oder vierten Vorlesung behandelt;
„Verantwortungsdiffusion“, heißt das. Man sieht, dass es einem anderen Menschen
schlecht geht, denkt sich aber: „Es gibt hier noch zehn Leute, die sich darum
kümmern können“, und läuft weiter. Und wenn alle so denken, passiert nichts und
keiner hilft. Manchmal sterben dann die, denen es schlecht ging. Deswegen heißt
es auch das „Genovese-Syndrom“, nach einer Frau namens Kitty Genovese, die 1964
ermordet wurde, und achtunddreißig (wirklich!) Personen wussten, dass etwas los
war. Manche von den achtunddreißig haben sie schreien hören. Keiner hat etwas
unternommen.
Ich bin irgendwie
froh zu wissen, dass meine Mutter immer hilfsbereit ist.
Um nicht ganz so
traurig abzuschließen, ein kleines Detail, das ich immer noch witzig finde. Im Büro
meiner Eltern gibt es eine Toilette mit einem Ganzkörperspiegel direkt
gegenüber dem Klo. Was dazu führt, dass man sich schön bewundern kann, wenn man
auf der Toilette sitzt. Nicht unbedingt der beste Moment, um sich davon zu
überzeugen, dass man doch gar nicht so hässlich ist… ;)
Und Blümchen!
Schöne Träume :)
__
Ich liebe ja rote Haare :)
AntwortenLöschenUnd danke sehr. Und den Sarkasmus hast du gar nicht nötig, wirklich nicht.
Ich mag deine Haare auch :)
AntwortenLöschenGenovese Syndrom, davon habe ich noch nie was gehört, aber es kommt mir ziemlich bekannt vor. Wenn ich solche Situationen beobachte, bin ich immer so schrecklich unsicher, dass ich einfach gar nicht weiss, was zu tun ist. Das war zwar nicht mit einer Diabetikerin, aber es gab schon so ähnliche Vorfälle, da war es dann auch meistens meine Mutter, die glücklicherweise eingegriffen hat.