06.08.2012

Fifty shades of green

Schottland ist grün. Und zwar richtig. Das habe ich auch gesagt, als ich vor ein paar Jahren in Irland war. Irland-Grün ist aber anders, mit einem Wort zu beschreiben: smaragdgrün. Schottland-Grün, dafür gibt’s kein Wort. Alle möglichen Grünschattierungen sind in Schottland zu entdecken, so viele, dass ich nicht mal die Wörter dafür weiß. Nicht die niederländischen, schon gar nicht die deutschen. Und es ist schön, wunderschön hier.

Inzwischen sind wir schon im dritten Hotel, ganz im Norden, nachdem wir über Edinburgh nach Aberdeen und von Aberdeen nach Inverness gefahren sind. An der Küste entlang, durch das Hochland, und jetzt sind wir also im hohen Norden. Morgen geht’s zu den Orkney-Inseln, wo wir dann die nächsten zwei Tage verbringen werden.

Die große Überraschung der vergangenen drei Tage war, dass wir schönes Wetter mit Sonnenschein und kaum Regen hatten. Gestern hat es bloß ganz kurz geregnet (natürlich gerade dann, als wir einen kurzen Spaziergang gemacht haben) und heute überhaupt nicht. Kalt ist es auch nicht wirklich, obwohl kälter als in Durham. Meinen Pulli hab ich noch gar nicht nötig gehabt!

Was mir an Schottland bis jetzt gut gefällt, sind die Wolken. Am ersten Tag gab es Wolken, die wie eine graue Mauer in der Luft aussahen, mit kleineren weißen Wölkchen oben drauf, fast wie Schlagsahne. Am zweiten Tag gab es anfangs nur Schäfchenwolken, dann große Regenwolken, dann wieder Schäfchen. Heute sehen die Wolken weiß und freundlich aus, hier und da ist ein Stück blauer Himmel zu sehen. Was alle Arten von Wolken gemeinsam haben, ist, dass sie so nah an der Erde sind. Man könnte einfach den Arm ausstrecken und eine Wolke aus dem Himmel ziehen, so kommt es mir vor. Wir sind ja im Hochland, also macht es auch Sinn, aber es ist trotzdem jedes Mal wieder überraschend.

Aberdeen, da würde ich gerne nochmal hingehen, wenn die Sonne scheint: wir waren erst am Abend im Hotel und in der Dämmerung sah die Stadt traurig und bedrohlich aus. Alle Gebäude sind aus grauem Granit und die Viertel am Stadtrand sehen irgendwie verwahrlost aus. Ich bin mir sicher, dass die Stadt schön aussieht, wenn die Sonne scheint, aber in meinen Erinnerungen wird die Stadt grau bleiben, bis ich sie mal im Sonnenschein sehe.
Inverness hingegen ist eine schöne, freundliche, kleine Stadt mit hellen Häusern und einem richtig guten türkischen Restaurant, wo einer der Kellner drei niederländische Sätze wusste, nämlich „Hoe gaat het?“ („Wie geht’s?“), „Dankuwel“ („Danke schön“) und „Tot ziens“ („Auf Wiedersehen“).

Ich wünsche mir, ich hätte mehr Bilder von der Landschaft, vom ganzen Grün, aber da wir meistens im Auto saßen und ich nicht aus dem Fenster fotografieren kann, gibt es nur wenige. Hier im Hochland kommen die Autos mir aber fehl am Platz vor, hier würden Reiter auf Pferden und Bauern mit Holzwagen viel besser passen. 







Irgendwie komisch, dass ich mir vorstellen könnte, hier im Hochland zu leben, wo fast nichts ist außer grüner Landschaft und engen Landwegen, und gleichzeitig hat mir New York auch gut gefallen und ich würde auch nichts dagegen haben, dort in der Metropole zu leben.

Schöne Träume!

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1 Kommentar:

  1. Die Bilder sind wirklich schön:) Und das Grün erst! :D Jetzt bin ich fast ein wenig eifersüchtig...
    Wie lange hast du denn noch Ferien?
    xoxo<3

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