14.08.2012

Glückspilz mit Zukunftsangst

Wieder zurück in Durham, nach einer wunderschönen Woche in Schottland, Orkney und nochmal Schottland. Plötzlich sieht England ganz langweilig aus, jetzt wo ich das schottische Hochland und die schönen Inseln gesehen habe. Die Natur in dieser Gegend ist auch schön, aber ich mag die schottischen Hügel einfach und bin ganz verliebt! :)

Und dann heute beim Mittagessen erzählte meine Mutter von verschiedenen E-Mails, die sie bekommen hat, und meine Laune sank sofort. Probleme, Probleme, Probleme in der Familie und im Freundeskreis.
Erstens hat eine meiner Cousinen einen Sohn bekommen und jetzt hat sie meiner Mutter vorgeschlagen, sich mal wieder zu treffen. Vor allem möchte sie meine Oma (also unsere Oma) mal wieder sehen und ihr das Baby zeigen und so. Sie hat sich aber komplett von der Familie abgeschottet, weil sie aus irgendeinem Grund, den nur sie kennt, ihre Mutter (also meine Tante und die Schwester meiner Mutter) nicht mehr sehen will. Und keiner weiß wieso, auch meine Tante selbst nicht, und meine Mutter hat jetzt keine Ahnung, was sie ihrer Nichte schreiben sollte. „Toll, verabreden wir einen Termin, und wir sagen deiner Mutter, meiner Schwester, nichts davon!“ Absurd.

Zweitens hatte eine gute Freundin meiner Eltern vor einigen Jahren einen Hirntumor, der dann bestrahlt wurde und jetzt ist er weg, aber Nebenwirkungen gibt es natürlich und sie hat jetzt auch noch Probleme mit ihrem Bein, Schmerzen und so. Die hat in den letzten drei Jahren immer nur Stress und Probleme mit ihrer Gesundheit und mit ihrer Mutter, der es auch nicht besonders gut geht, gehabt und sie braucht wirklich eine Pause, aber sie ist so ein Mensch, der immer durch die Gegend hetzt und immer etwas zu tun haben muss. Was sollte Mama ihr denn schreiben? „Alles wird gut.“ Ja, nein, das wäre gelogen, oder zumindest allzu optimistisch und nicht sehr realistisch. Das hilft nicht besonders viel.

Und drittens ist meine Tante (wieder die eine, die Schwester meiner Mutter – und Mama hat nur eine Schwester) mal wieder auf dem Weg, richtig depressiv zu werden, eben weil ihre Tochter grade ein Kind bekommen hat und sie trotzdem nicht sehen will, und sie hat auch Gesundheitsprobleme und und und… Ich muss sagen, meine Tante hat so die Tendenz, sich immer über alles zu beklagen, aber es geht ihr ja auch nicht wirklich gut und dass ihre Tochter sie aus einem uns völlig unbekannten Grund nicht mehr sehen will, macht ihr schon seit Jahren zu schaffen. Und jetzt noch mehr, weil sie jetzt Großmutter ist und das Kind wahrscheinlich erst in zwanzig Jahren oder überhaupt nie sehen wird.

Das musste ich mir von der Seele schreiben. Solche Sachen machen mich richtig traurig und erinnern mich daran, dass ich eigentlich ein totaler Glückspilz bin, weil ich solche Probleme noch nie gehabt habe. Und irgendwie – total bescheuert, ich weiß – macht es mir auch ein bisschen Angst, ich habe jetzt die Idee, dass ich nie erwachsen werden will, so wie Peter Pan, damit ich zumindest diese Probleme auch nie haben werde! Wie gesagt, total bescheuert.

Nun gut. Ich werde mich mal wieder meiner Geschichte widmen (oder mich in meine Geschichte flüchten, so könnte man’s auch ausdrücken) und hoffen, dass es euch allen gut geht.

Schöne Träume!

PS. Diesen Blog gibt es jetzt schon seit über einem Jahr! Mein kleines Baby, schon so alt! Und ich habe seinen Geburtstag verpasst… Was für eine blöde Mutter ich bin.

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1 Kommentar:

  1. Meine Mutter ist auch immer die Anlaufstation für Leute die ihre Probleme und Sorgen los werden müssen... Du hast Recht, wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir keine solchen Probleme haben.
    Die Peter-Pan-Idee finde ich überhaupt nicht bescheuert, so geht es mir nämlich auch ganz oft^^
    Mein kleines Baby wird auch schon bald ein Jahr alt :D xD
    xoxo<3

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