22.10.2012

Uni kann mich mal

Ich glaube, ich hatte noch nie so ein Uni-Tief wie jetzt. Ich stecke momentan in einer Ich-hasse-alles-und-jeden-Phase und das bezieht sich vor allem auf alles, was die Uni betrifft. Weniger die Leute, muss ich sagen – aber die Hausaufgaben, die Projekte, die Klausuren, alles geht mir momentan auf den Keks und ich habe einfach keine Lust und keine Energie, mich näher mit meinem Klausurstoff zu beschäftigen. Dabei schreibe ich morgen die erste von drei Klausuren. Ich habe vielleicht sechzig Prozent der Zusammenfassung gelesen – erst einmal.

Ich bin eine Person, die an vielen Sachen interessiert ist und vieles eben auch ganz schnell aufschnappt und versteht. Das heißt, dass ich Abwechslung und Herausforderung brauche, sonst wird das nichts. Sonst werde ich faul und desinteressiert und leicht genervt. So wie jetzt. Ich denke, weil die Uni jetzt nichts neues mehr für mich ist, da ich ja schon seit einem Jahr studiere, kann ich mich auch nicht mehr dazu setzen, etwas zu unternehmen und ganz fleißig zu studieren. Weil ich das Gefühl habe, dass ich das schon kenne. Ich möchte mal wieder was anderes machen.

Das ist ganz schön blöd, ne. Ich bin ja bei weitem noch nicht fertig. Ich muss noch weitere zwei Jahre studieren, um meinen Bachelors-Abschluss zu bekommen. Und das weiß ich auch. Aber irgendwie ist  mir das jetzt völlig egal – ich habe keine Lust zu studieren und ich habe keine Lust auf diese Fächer (das hat vielleicht auch etwas damit zu tun, die Fächer, die ich in den vergangen Wochen hatte, waren recht langweilig; Statistik hat mir noch am besten gefallen, das sagt ja schon etwas über die anderen zwei Fächer aus).

Ich kann einfach nicht aufhören daran zu denken, dass ich nächstes Jahr eine Weile an einer deutschen Uni studieren werde. Und dass ich dann nach meinem Bachelors-Abschluss nach Berlin möchte, um dort meinen Masters-Abschluss zu machen. Davon träume ich schon, seit ich meine erste Zehn in Deutsch bekommen habe (wenn ihr euch noch erinnern könnt, ich glaube, dass ich mal erklärt habe, dass bei uns die Noten von eins bis zehn verteilt werden, und zehn ist die höchste – bedeutet, dass man null Fehler in einem Test hatte).

Es gibt einfach so vieles, das ich noch machen möchte, und so vieles, das ich noch erleben möchte, und ich habe das Gefühl, dass es mir nichts bringt, jetzt für diese Klausuren fleißig zu studieren, denn was werden die letztendlich beeinflussen? Ja, wie schnell ich meinen Abschluss mache, aber ansonsten? Ob ich diese Klausuren jetzt bestehe oder nicht, hat wirklich rein gar nichts damit zu tun, ob ich irgendwann herausfinde, auf welches Geschlecht ich stehe (ob ich überhaupt auf ein bestimmtes Geschlecht stehe), welches Buch ich schreiben muss, damit mein Traum einer Buchveröffentlichung in Erfüllung geht, wann ich ausziehe, wie man Freundschaften schließt, die nicht vorbeigehen. All diese wichtigen Fragen, die mich beschäftigen, werden nicht von diesen Klausuren beantwortet.

Kurz gesagt: diese Klausuren interessieren mich nicht die Bohne.

Ich werde mich jetzt aber trotzdem noch dieser Zusammenfassung widmen. Vielleicht, ja, vielleicht schaffe ich es noch, eine Sechs zu schreiben. Was in niederländischen Noten zwar nicht wirklich gut, aber ausreichend ist.
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1 Kommentar:

  1. Ach danke für deinen Kommentar. Ja, es geht gar nicht so sehr um Mathe. Es geht darum, dass ich so viel gelernt habe und darum, dass ich komplett in mein altes Verhaltensmuster abgerutscht bin. Ich melde mich im Unterricht nicht mehr, erzähl meinen Freunden nicht was im meinem Leben vorgeht bzw im meinem Kopf da ich momentan zu viel Zeit am Pc und so verbringe am Wochende lieber daheim bleibe und absage. ach man, ich hasse das. Ich hasse diese Seiten an mir. (Okaaaaaaaay sag einfach wenn ich dich nerve :D) auf jeden Fall wünsch ich dir gaaaaaaanz viel Glück bei den Klausuren. :) & Erfolg. Ach und wenn du ein Auslandssemster oder so in Deutschland machst komm nach Heidelberg, ok? :D Und dann kannst du ja immernoch nach Berlin :D
    Hahaha.

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