25.09.2011

Weil du doch jünger bist

Auf dem Klo kommen mir immer die interessantesten Ideen.

Das ist wahrscheinlich eine Tatsache, die ihr (du? Irgendwer?) eigentlich nicht wissen wollt. Keine Sorge, ich werde nicht übers Klo bloggen. Auf jeden Fall nicht heute. (Ne, Spaß.)

Mit Bezug auf meinen letzten Eintrag, dass man nur sich selbst beurteilen kann und so… Ich dachte plötzlich daran, dass mir bei der ersten Begegnung immer dieselbe Frage gestellt wird. In den meisten Fällen bin ich nämlich ein oder zwei Jahre jünger als die Person, die ich in dem Moment kennenlerne. Die Frage, die mir dann gestellt wird, lautet: „Spürst du einen großen Unterschied zwischen dir und den anderen, weil du doch jünger bist?“
Die Antwort ist eine Gegenfrage: „Spürst du ihn?“
Und diese Gegenfrage ist nicht sarkastisch gemeint, ich stelle sie und bin aufrichtig neugierig. Denn ich spüre den Unterschied vielleicht nicht, aber das könnte bei den anderen doch ganz anders aussehen. Sehen die mich an, hören die mir zu, und wissen die sofort: ach ja, die ist ein ganzes Jahr oder sogar zwei Jahre jünger als ich?
Ich weiß es nicht.

In manchen Sachen spüre ich schon den Unterschied. In manchem bin ich eben nicht so erwachsen oder erfahren. Ich geh zum Beispiel nie ohne meine Mama zum Frisör. Von manchem hab ich keine Ahnung, wie es funktioniert, sowie ein Konto bei der Bank eröffnen oder Steuer zahlen. Ich weiß absolut nichts von Politik. In der Liebe bin ich total unerfahren. Ich kuschle mich gerne an meine Mama oder meinen Papa und ich liebe Sinterklaas.
Meine ehemalige Griechischlehrerin (komisches Wort…) hat mir vor ein paar Tagen noch gesagt, ich sei eigentlich schon ziemlich reif für mein Alter. Diese Aussage tat sie, nachdem ich ihr erzählt hatte, dass ich mich keiner Studentenverbindung angeschlossen habe, weil ich nicht einsehe, was der Sinn von Partys und übermäßigem Alkoholkonsum ist. Ich sagte ihr, dass ich diese Introduktionswoche, über die ich auch schon gebloggt habe, eigentlich nicht so toll fand, weil die immer nur über Studentenverbindungen und „das fantastische Studentenleben“ geredet haben. Und ich interessiere mich halt mehr für meine Studien, als für die ganze Woche Party.

Ist das reif? Dass ich mich mehr für meine Studien interessiere, als fürs Partymachen? Ich hätte auch gerne noch zwei Studien dazu gemacht, nämlich Geschichte und Rumänisch. Es gibt so vieles, das mich wirklich interessiert. Zeugt das von „Reifheit“?

Ich weiß es nicht. Ich kann mich da schwer einschätzen, deswegen frage ich immer andere, wie die das sehen. Bin ich deutlich jünger, oder eben nicht? Die meisten sagen mir, dass sie es nicht wirklich spüren, aber sagen die das nur, um mich nicht zu verunsichern? (Ja, ich weiß. Sobald man anfängt, sich das bei jeder Antwort, die man bekommt, zu fragen… Dann ist man erst recht verunsichert.)

Jetzt hab ich die ganze Zeit nur über mich geredet. Ich werde jetzt mal meine Klappe halten.
Schöne Träume!
__

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen