13.07.2012

Ferien und Faulheit sind nicht dasselbe!

So, ich melde mich mal wieder! Obwohl ich sagen muss, dass immer noch nicht viel Außerordentliches passiert ist. Na ja, heute war irgendwie schon ein ereignisvoller Tag. Ich hab mich nämlich nicht erst um zwölf aus dem Bett geschleppt, sondern mein Vater hat mir um zehn nach sieben Frühstück vor die Nase gesetzt und dann bin ich langsam aufgewacht. Und als ich dann schließlich auch noch duschen war, konnte ich nicht mehr richtig schlafen und dann habe ich mich angezogen. Schon um viertel nach acht! Ein Wunder.

Ich bin ein Mensch, der einen festen Tagesrhythmus braucht, um nicht in Faulheit zu versinken. Das heißt, an den ersten Ferientagen, wo nichts ansteht, verbringe ich zwölf Stunden in meinem Bett und zwölf Stunden auf meinem Bett (oder auf der Couch). Im Bett schlafe ich, auf dem Bett oder auf der Couch tue ich, als würde ich schlafen. Total unkreativ.
Am Ende hasse ich mich dafür, denn einschlafen, nachdem man sich den ganzen Tag schlafend gestellt hat, ist nicht so einfach. Und dann schlafe ich wieder zwölf Stunden, bin wieder zwölf Stunden irgendwo zwischen wach und träumend, und so weiter. Wenn es so weitergeht, mutiere ich zu einem Nachttier, das tagsüber schläft und sich nachts in frustrierten Blogeinträgen darüber beklagt, dass ihm langweilig ist.

Heute also nicht! Madame ist aufgewacht und aufgestanden, hat sich sogar die Nägel lackiert – mit irgendeinem Zeug, das Nägel „stärker machen“ sollte. Longlasting, steht drauf. Ich frage mich, wie viele sich die Nägel mit dem Zeug vollgeschmiert haben und dabei dachten: „Haha, mal schauen, wie lange es bei mir hält!“ Und dann kratzen sie es nach einem Tag wieder ab.

Themawechsel. Was ich heute nach dem Aufwachen und Aufstehen gemacht habe, ist nämlich ziemlich cool – meiner Meinung nach. Mein Vater arbeitet momentan im Archiv. Das heißt, er sitzt den ganzen Tag dort und liest alte Aufzeichnungen und Dokumente und solche Sachen. Alles Informationen für sein neues Buch (er ist Wissenschaftler).
Und ich bin heute mit ihm ins Archiv gegangen und habe einen ganzen Stapel Briefe zum Lesen bekommen. Briefe aus den Jahren 1940 und 1941, geschrieben von einer englischen Frau, die mit ihrem Ehemann – der dort als kolonialer Inspektor arbeitete – in Sudan gelebt hat. Sie hat einfach über ihren Alltag geschrieben, über die Sachen, die sie dort gesehen hat, Reisen, die sie mit dem Ehemann unternommen hat, über alle Partys, auf die sie gegangen sind, und so weiter. Einfach damit ihre Schwester wusste, dass es ihr gut geht (obwohl sie vor Langeweile fast verrückt geworden wäre).

Ich habe mich richtig, richtig cool gefühlt, als ich diese siebzig Jahre alten Briefe in den Händen gehalten habe. So oft kommt das eben nicht vor, oder? Ich helfe meinem Vater bei seiner Forschung und mache brav Notizen über alle trivialen Sachen, die diese Frau aufgeschrieben hat und die ihn interessieren könnten, und wie viele Leute können sagen, dass sie mal im Archiv waren und solche alten Dokumente gesehen haben? :)

Und damit dieser Eintrag nicht bloß aus Text besteht, kommen noch ein paar Bildchen dazu, die ich heute in der Stadt gemacht habe:

Blick aufs eine Ufer...











... Blick aufs andere Ufer.










Das Schloss von Durham, das jetzt übrigens
Teil der Universität ist, wenn ich’s richtig habe.





















Okay, ich gebe zu, die nächsten drei sind nicht von heute, aber trotzdem:


Im Supermarkt! Eine ganze Wand voll Weetabix-Packungen.

Diese Frau fand es glaub ich nicht so toll, dass ich
mit der Kamera bewaffnet durch den Supermarkt wanderte.
Aussicht aus einem der Schlafzimmerfenster in unserer Wohnung.
Toll, oder?
Und mit diesen Bildern lasse ich euch wieder in Ruhe. ;)
Schöne Träume!
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2 Kommentare:

  1. Schöne Bilder, aber irgendwie bin ich verwirrt bist du jtzt zuhause oder in Durham? :) Und weißt du was bei das kleine Nichts los ist? :( Ich kann ihren Bolg nicht mehr aufrufen und du? :(

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  2. Jetzt will ich auch nach England! Und alte Briefe lesen, sowieso :D Ich fand's schon toll, als mein Vater uns seine Tagebücher aus Teenagerzeit zum Lesen gegeben hat, aber so Briefe von 1940 wären auch toll :)
    Der ganze zweite Abschnitt könnte von mir stammen...Ich bin so froh, dass meine Schwester meistens zu Hause ist, dann kann ich ihr so lange auf die Nerven gehen, bis sie was mit mir unternimmt :) (meistens macht sie das sogar, ohne dass ich ihr auf die Nerven gehen muss^^)
    Geniess deine Zeit in England :D
    xoxo<3

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