So, ich melde mich mal wieder! Obwohl ich sagen muss, dass immer noch nicht viel Außerordentliches passiert ist. Na ja, heute war irgendwie schon ein ereignisvoller Tag. Ich hab mich nämlich nicht erst um zwölf aus dem Bett geschleppt, sondern mein Vater hat mir um zehn nach sieben Frühstück vor die Nase gesetzt und dann bin ich langsam aufgewacht. Und als ich dann schließlich auch noch duschen war, konnte ich nicht mehr richtig schlafen und dann habe ich mich angezogen. Schon um viertel nach acht! Ein Wunder.
Ich bin ein
Mensch, der einen festen Tagesrhythmus braucht, um nicht in Faulheit zu
versinken. Das heißt, an den ersten Ferientagen, wo nichts ansteht, verbringe
ich zwölf Stunden in meinem Bett und zwölf Stunden auf meinem Bett (oder auf der Couch). Im Bett schlafe ich, auf dem
Bett oder auf der Couch tue ich, als würde ich schlafen. Total unkreativ.
Am Ende hasse ich
mich dafür, denn einschlafen, nachdem man sich den ganzen Tag schlafend
gestellt hat, ist nicht so einfach. Und dann schlafe ich wieder zwölf Stunden,
bin wieder zwölf Stunden irgendwo zwischen wach und träumend, und so weiter.
Wenn es so weitergeht, mutiere ich zu einem Nachttier, das tagsüber schläft und
sich nachts in frustrierten Blogeinträgen darüber beklagt, dass ihm langweilig
ist.
Heute also nicht!
Madame ist aufgewacht und aufgestanden, hat sich sogar die Nägel lackiert – mit
irgendeinem Zeug, das Nägel „stärker machen“ sollte. Longlasting, steht drauf.
Ich frage mich, wie viele sich die Nägel mit dem Zeug vollgeschmiert haben und
dabei dachten: „Haha, mal schauen, wie lange es bei mir hält!“ Und dann kratzen
sie es nach einem Tag wieder ab.
Themawechsel. Was
ich heute nach dem Aufwachen und Aufstehen gemacht habe, ist nämlich ziemlich
cool – meiner Meinung nach. Mein Vater arbeitet momentan im Archiv. Das heißt,
er sitzt den ganzen Tag dort und liest alte Aufzeichnungen und Dokumente und
solche Sachen. Alles Informationen für sein neues Buch (er ist Wissenschaftler).
Und ich bin heute
mit ihm ins Archiv gegangen und habe einen ganzen Stapel Briefe zum Lesen
bekommen. Briefe aus den Jahren 1940 und 1941, geschrieben von einer englischen
Frau, die mit ihrem Ehemann – der dort als kolonialer Inspektor arbeitete – in Sudan
gelebt hat. Sie hat einfach über ihren Alltag geschrieben, über die Sachen, die
sie dort gesehen hat, Reisen, die sie mit dem Ehemann unternommen hat, über
alle Partys, auf die sie gegangen sind, und so weiter. Einfach damit ihre
Schwester wusste, dass es ihr gut geht (obwohl sie vor Langeweile fast verrückt
geworden wäre).
Ich habe mich
richtig, richtig cool gefühlt, als ich diese siebzig Jahre alten Briefe in den
Händen gehalten habe. So oft kommt das eben nicht vor, oder? Ich helfe meinem
Vater bei seiner Forschung und mache brav Notizen über alle trivialen Sachen,
die diese Frau aufgeschrieben hat und die ihn interessieren könnten, und wie
viele Leute können sagen, dass sie mal im Archiv waren und solche alten Dokumente
gesehen haben? :)
Und damit dieser
Eintrag nicht bloß aus Text besteht, kommen noch ein paar Bildchen dazu, die
ich heute in der Stadt gemacht habe:
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Blick aufs eine Ufer... |
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... Blick aufs andere Ufer. |
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Das Schloss von Durham, das jetzt übrigens
Teil der Universität ist, wenn ich’s richtig habe. |
Okay, ich gebe zu, die nächsten drei sind nicht von heute, aber trotzdem:
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Im Supermarkt! Eine ganze Wand voll Weetabix-Packungen. |
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Diese Frau fand es glaub ich nicht so toll, dass ich
mit der Kamera bewaffnet durch den Supermarkt wanderte. |
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Aussicht aus einem der Schlafzimmerfenster in unserer Wohnung.
Toll, oder? |
Und mit diesen Bildern lasse ich euch wieder in Ruhe. ;)
Schöne Träume!
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